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Schwerstarbeit unterm Korb
Viel unglücklicher hätte der Auftakt der Finalserie um den Titel der National Basketball Association für Oklahoma City Thunder mit Center Isaiah Hartenstein nun wirklich nicht verlaufen können. Mit der Schlusssirene machten die Indiana Pacers die entscheidenden Punkte zum 112:111. Für Hartenstein selbst, der gerne als zweiter Deutscher nach Dirk Nowitzky den Titel gewinnen würde, hatte das Spiel schon schlecht begonnen. Der Center stand nicht wie üblich in der Startformation von Oklahoma. Die neun Punkte und neun Rebounds zeugten dann durchaus von der Qualität des 27-Jährigen.
Die ist in der Liga mittlerweile sehr geschätzt und Hartenstein hätte wohl nichts dagegen, wenn er auch in Deutschland mehr wahrgenommen würde. Der Basketballhype um die Welmeistertruppe mit Dennis Schröder und den Wagner-Brüdern ist an ihm vorübergegangen, auch weil er Einladungen zur Nationalmannschaft stets abgelehnt hat. Zu sehr war er damit beschäftigt, an seiner NBA-Karriere zu basteln. Das war gewiss Schwerstarbeit. In den USA begann er in der zweitklassigen G-League, kam dann in Houston und Cleveland zu sporadischen Einsätzen in der NBA. Dann kämpfte er sich in den Kader der LA Clippers, wo aus dem technisch hochbegabten 2,13-Meter-Mann erst der Center wurde, als der er heute geschätzt wird.
Vier Siege in der Finalserie braucht es für den Titel. Sollte der nach Oklahoma gehen, dann würde Hartenstein gewiss auch Teil des deutschen Basketballhypes. (arue)
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