die kinderfrage: Wie entstehen Wellen (im Meer)?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Ella, 4 Jahre alt.
Liebe Ella,
um Wellen zu machen, muss man glücklicherweise kein Wellenmeister sein. Du kannst es auch: Lass mal das Waschbecken voll Wasser laufen und mach dann ganz dolle pffffffffffft. Deine Puste wird aus dem Waschbeckenwasser Wellen machen, zwar sehr, sehr, sehr, minikleine Wellen, aber Wellen. Weil du natürlich viel weniger doll pusten kannst als ein kräftiger Wind, werden deine Pustewellen auch nicht so groß wie die Wellen auf dem Meer.
Aber der Wind macht nichts anderes als du auch: Er pustet. Dadurch bewegt er die Luft, die wiederum durch ihre Bewegung das Wasser anschubst. Je stärker der Schubs, umso größer die Welle. Du kennst das aus dem Kindergarten: Wenn ein Kind geschubst wird, fällt es hin.
Das Wasser fällt auch hin, wenn man es schubst. Aber anders als beim Kind fällt das Wasser schon bei der kleinsten Berührung. Das kommt daher, dass das Wasser nicht wie der Mensch aus Knochen besteht, sondern aus vielen winzigsten biegsamen und leichten Teilchen, die bei jedem Piep durch die Gegend wirbeln: nach oben, unten, rechts, links, ein totales Chaos. Durch dieses nervöse Umhergeflatter wird Teilchen für Teilchen zum Tanzen gebracht, und so tanzt die Welle so lange, bis sie irgendwann an festes Land stößt: deinen Badewannenrand oder den Strand.
Zwar ist die Puste die Hauptkraft, die die Wellen macht. Aber das Wasser lässt sich auch von vielen anderen Dingen durch die Gegend schubsen: wenn jemand einen Stein in das Wasser wirft oder ein Schiff hindurchfährt oder wenn der Mond scheint. Ja! Der Mond. Das Puddinggesicht, das im Himmel wohnt, kann zwar deine Badewanne nicht sehen. Aber es richtet in der Nacht seine Glühbirne auf alle Meere und Flüsse und Seen auf der Erde, und da wird es dem Wasser immer ziemlich schwummrig und es fängt an, sich zu bewegen. Der Mond hat solche starken Kräfte, dass er das Wasser von der Küste wegziehen und es auch wieder zurückstoßen kann, sodass dabei Wellen entstehen.
Keine Welle ist wie die andere, und niemand kann genau vorhersagen, wie eine Welle aussehen wird. Ist das nicht schön? Ein Tipp noch von mir: Du kannst dich von einer Welle tragen und schaukeln und durch die Luft wirbeln lassen. Aber du kannst ihr lustiges Auf und Ab auch einfach stundenlang beobachten. Danach, das verspreche ich dir, wirst du superschnell einschlafen und im Traum die größten Abenteuer erleben. Doris Akrap
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