■ Soundcheck: die große Underground-Offensive
Heute und morgen: die große Underground-Offensive. Abgesprochen hat sich da mal wieder niemand. Egal, wir nehmen das Rad und kurven am Wochenende zwischen den zig ansprechenden Veranstaltungen hin und her. Während im Keller des Schauspielhauses der Protest ausprobiert wird, kann die Zeit im Molotow mit klassischem Entertainment totgeschlagen werden. Elvis soll dort heute ab 22 Uhr auftreten, außerdem spielen mit den Cave Girls! und Fox Force Five die letzten astreinen Mod-Bands der Stadt. Zwischen Kiez und Kirchenallee liegt das Westwerk, und da blasen heute ab 21 Uhr 17 Hippies ihren blümeranten Blechsoul, als ob es einen Film von Emir Kusturica zu vertonen gelte. Obwohl die Berliner keinen Unterschied zwischen ungarischer Tanzmusik, Flamenco und Klezmer machen. Echtes Hippie-Zeugs, aber toll.
Morgen abend könnte man zuerst in die Bar Centrale gehen, weil dort ab 20.30 Uhr der nim-mermüde Elegiker Nikki Sudden auf ein paar Akustik-Nummern zu Gast ist. Danach muß man sich entscheiden: Während sich im Molotow ab 21 Uhr Alboth! und Helgoland im Freistil üben, spielen in der Fabrik ab 21 Uhr die Aeronauten, die immer größere Säle brauchen, um ihre einfachen, niemals einfältigen Melodien zum Schwingen zu bringen. Nach dem Diskurs, sozusagen. In den wurden Mutter aus Berlin ja auch immer mehr reingedichtet. Schön, daß sie noch einmal beim zweiten Konzert am Sonntag im Westwerk (ab 21 Uhr) ihren raumgreifenden Extremisten-Pop aufführen. Dann ohne aufgeregtes Zwangsdebattieren. cbu
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