: die geburtstagsprügler
Die Stadthagener Schulmafia
Es begann harmlos. Zum Geburtstag gab es einen Knuff in den Oberarm. Später wurden daraus 13 Knuffe zum Dreizehnten. Irgendwann nach den Sommerferien 2001 eskalierte die Situation. Kleine Schläger schnappten sich die Opfer – und schlugen sie grün und blau.
Obwohl die Spuren der Geburtstagsprügler an der Stadthagener Haupt- und Realschule offensichtlich waren, dauerte es lange, bis die Schulmafia aufflog. Der eigene Rektor rief die Polizei. Jetzt ermitteln Staatsanwälte gegen 65 Schüler – wegen schwerer Köperverletzung und Erpressung.
Die Prügler in Stadthagen schützte eine „Mauer des Schweigens“, sagt der Rektor. Selbst Kinder, die ein sehr offenes Verhältnis zu ihren Eltern pflegten, weigerten sich auszupacken. Sie waren gefangen in einem Kreis aus Angst und Mitläufertum. taz
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