die anderen:
Die Neue Zürcher Zeitung meint zum Wechsel an der FDP-Parteispitze: Zwei Heißsporne aus dem Rheinland namens Westerwelle und Möllemann haben mit selten erlebter Impertinenz ihren Parteichef Wolfgang Gerhardt aufs Korn genommen und ein müdes Publikum mit folgender Weisheit weich geklopft: Unter der Führung von Gerhardt ist die FDP zum Siechtum verurteilt, unter ihrer Leitung aber winken der Partei Ruhm und Ehre. Selten hat man in der deutschen Politik so viel Unsinn gehört. Aber er ist ernst gemeint, und das macht ihn für die FDP so gefährlich. Zumal: Was man von Möllemann zu erwarten hat, ist noch offen. Viel Gutes ist es bestimmt nicht.
Zu Rücktrittsforderungen gegenüber Joschka Fischer schreibt der Daily Telegraph: Falls nicht noch mehr und ernsthaftere Enthüllungen folgen, werden die Forderungen der Opposition wahrscheinlich im Sande verlaufen. Joschka Fischer ist ein Phänomen in Deutschland und Europa – überall wo er hingeht, folgt eine Kontroverse, ob es nun um seine Reden über die Notwendigkeit einer vollwertigen politischen und wirtschaftlichen Union in Europa geht oder um sein Privatleben (vier Ehen). Aber man könnte argumentieren, dass es nichts Verwerflicheres als das Ringen um Frieden ist, das den jungen Rebellen und den heutigen Außenminister verbindet.
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