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die anderen

Die konservative britische Zeitung The Daily Telegraph kommentiert am Freitag den BMW-Ausstieg bei Rover: Mit dem Kauf von Rover, in Deutschland als „der englische Patient“ bekannt, hatte sich BMW mehr aufgeladen, als es managen und finanzieren konnte. Es stimmt, dass es Versprechungen für weitere Investitionen nicht eingehalten hat, aber BMW wollte nur einen furchtbaren Fehler korrigieren und selbst überleben. (...) Auch als Rover wieder privatisiert war, überlebten die Angewohnheiten der Gewerkschafter in bemerkenswertem Umfang. Die Funktionäre wurden in dem schädlichen und schließlich zerstörerischen Glauben gelassen, dass die Regierung das Unternehmen immer retten würde. Das Angebot der Finanzhilfe durch Labour war ein Fehler. Nicht, weil es zu wenig war, sondern weil damit diese Haltung nur verewigt wurde. Noch vor zwei Jahren widerstanden die Beschäftigten bei Rover immer noch Verbesserungen der Produktivität, die von den BMW-Arbeitern in Deutschland bereits akzeptiert worden waren.“

Die Neue Zürcher Zeitung schreibt ebenfalls zum Rover-Verkauf durch BMW: „Auch wenn die Feststellung, die Integration sei schief gelaufen, weil die Münchner Konzernspitze zu spät und zu wenig resolut durchgegriffen habe, heute wie billiges Nachkarten anmuten mag, ist doch festzustellen, dass interne und externe Kritiker ihre Finger schon früh auf die wunden Punkte gelegt haben. Es entbehrt auch nicht der Pikanterie, dass ausgerechnet das im letzten Jahr entlassene Vorstandsmitglied Reitzle seine Bedenken an dem strategischen Konzept auszurichten pflegte, das jetzt umgesetzt werden soll. Wenn die Manager der Rover-Gruppe zu lange an der „langen Leine“ gelassen wurden, so hat das wohl vor allem mit der Tatsache zu tun, dass die Führungskapazitäten in München nicht ausreichten, um die maßgeblichen Positionen in England zu besetzen. Damit entpuppt sich das Management als die zentrale Ressource, die eine Übernahme zum Erfolg bringen kann. Ist sie allzu knapp, dann ist der Fehlschlag fast schon programmiert.

Über die Verstärkung der KFOR-Truppen im Kosovo schreibt die italienische La Stampa (Turin) am Freitag: Italien legt militärisch zu im Kosovo. Die Trikolore wird am Flughafen von Priština gehisst, und die Ernennung eines italienischen Generals an die Spitze der Nato-Truppen steht bevor. (...) Nach der Entsendung des Bataillons San Marco ins Kosovo und der Übereinkunft für den Flughafen von Priština wird in Regierungskreisen in Rom mit der Ernennung eines italienischen Generals an die Spitze der KFOR gerechnet.

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