die anderen :
Die Wahl in Nordrhein-Westfalen kommentiert die linksliberale Zeitung La Repubblica (Rom): Clement verheimlicht nicht, dass er die Grünen gerne durch die Liberalen ersetzen würde. Auch in Berlin dürfte Schröder die gleiche Lust verspüren, denn die Liberalen würden der Verwirklichung der Reformen weniger Hindernisse in den Weg legen. Dann bestünde die Möglichkeit, dass Schröder zu einem „Tony Blair Deutschlands“ würde, halten diejenigen Sozialdemokraten dagegen, die die wirtschaftsliberalen Tendenzen des Kanzlers kritisieren. Und auch die Grünen weigern sich, von der Macht zu lassen. Das wird das Thema der nächsten Wochen in Berlin sein.
Die liberale österreichische Zeitung Der Standard meint zum gleichen Thema: Die Wähler in Nordrhein-Westfalen haben Optionsscheine erteilt: Clement kann zwischen Grünen und FDP als Partner wählen. (...) Bundeskanzler Gerhard Schröder käme eine sozialliberale Koalition in Düsseldorf durchaus gelegen. Denn diese Konstellation hätte permanenten Disziplinierungscharakter für den kleinen Koalitionspartner auf Bundesebene. Da Schröder nach der Bundestagswahl vor eineinhalb Jahren ohnehin zu einem Bündnis mit den Grünen gedrängt werden musste, könnte ihm ein Signal nach dem Motto „Wir machen Rot-Grün, können aber auch anders“ nur recht sein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen