die anderen:
Die palästinensische Tageszeitung Al Quds (Jerusalem) schreibt zum israelischen Rückzug aus Südlibanon: Israel wird mit einer Lage konfrontiert werden, in der es gezwungen ist, die Syrien-Akte wieder zu öffnen und eine Einigung zu erzielen. Am Ende wird dabei die Rückgabe der Golanhöhen entsprechend den Forderungen Syriens stehen. Auf diese Weise kann Israel die Sicherheit seiner Siedlungen im Norden gewinnen. Der israelische Rückzug wird die Libanon-Akte nicht schließen und der Gewalt kein Ende bereiten, weil Israel die organische Verbindung zwischen der Hisbullah, Syrien und Iran ignoriert. Solange die Golanhöhen besetzt und die legitimen Rechte der Palästinenser missachtet werden, kann sich die Lage nur verschlechtern.
Der britische Daily Telegraph meint: Das mächtigste Land des Nahen Ostens ist von einer Bande Guerillakämpfer erniedrigt worden. Barak, ein Kriegsheld, begann seine Amtszeit mit den kühnen Zielen, Frieden mit Syrien und den Palästinensern zu schließen. Ein Jahr danach ist er dem ersten Ziel noch nicht und dem zweiten kaum näher gekommen. Die einzige Frist, die eingehalten wurde, ist der Rückzug aus dem Libanon – und das ist ohne Fortschritte auf anderen Gebieten ein Symbol für Schwäche.
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