die anderen:
Das Handelsblatt schreibt zum Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst: Im Gegensatz zur freien Wirtschaft kann der Staat seine Kosten nicht durch Entlassungen verringern. Die Beamten, Angestellten und Arbeiter der öffentlichen Hand bilden insofern eine mit Jobgarantie versehene Schicksalsgemeinschaft. Wenn aber diese in glücklicheren Zeiten enorm gewachsene und komfortabel ausgestattete Schicksalsgemeinschaft jetzt in Not gerät, müsste man die jahrelang genossene Solidarität auch einmal als Verpflichtung zum Verzicht begreifen. Eine reale Nullrunde durch Ausgleich der Inflationsrate wäre ein solches Zeichen gewesen.
Die Leipziger Volkszeitung betrachtet die Koalitionsverhandlungen in NRW: Im Augenblick muss der SPD klar sein, dass sie im Fall eines sozial-liberalen Bündnisses an die FDP mehr verlieren würde, als sie die Grünen kosten könnte. Da aber feststeht, dass Schröder auf Bundesebene zumindest für vier Jahre definitiv Rot-Grün durchexerzieren will, wären die Grünen im Bund nach einem Rauswurf in NRW wieder groß im Spiel. Sie könnten endlich einmal gar nicht anders, als hart bleiben und punkten. Das brächte des Kanzlers Harmonie-Kabinett durcheinander. Also wird wohl die Realpolitik siegen, Clement muss es mit den Grünen erneut versuchen.
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