die anderen:
Zum Streit um die militante Vergangenheit von Joschka Fischer schreibt der liberale britische Guardian: Joschka Fischer ist der schillerndste und beliebteste Politiker, den Deutschland hat. Die Enthüllungen dieser Woche haben ihm wenig geschadet. Sogar die rechte Boulevardpresse hat sich nicht sonderlich aufgeregt. Das ist eine Bestätigung dafür, dass sich das heutige Deutschland weit von Anpassung, Materialismus und der pauschalen Verurteilung der Linken entfernt hat. Eine ganze Generation hatte damals das Gefühl, dass ihre Eltern die Nazi-Vergangenheit verdrängen wollten. Die Ansichten Fischers waren für jene Jahre typisch und normal. Wäre das nicht so, hätte er in seiner heutigen Rolle weniger Gewicht.
Die russische Regierungszeitung Rossijskaja Gaseta kommentiert den Einsatz von uranhaltiger Munition im Luftkrieg der Nato gegen Jugoslawien: Auf einmal blicken die Soldaten der Nato mit Entsetzen auf ihre eigenen Geschosse. Die westeuropäischen Nato-Partner der USA geraten erst jetzt in Aufregung, wo die Folgen des Einsatzes von abgereichertem Uran sie selber treffen. Doch zu welchen Nachwirkungen der Einsatz führen kann, war der Nato bereits nach dem Golfkrieg bestens bekannt.
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