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die anderen

La Tribune aus Paris schreibt zur Zinssenkung in den USA: Im Rennen zwischen dem Hasen Greenspan und der Schildkröte Duisenberg kommt der Letztere ebenfalls voran, nur halt mit anderem Tempo. Das hat seine Gründe: Es ist allemal besser, als letzter Recht zu haben als als erster Unrecht. Zudem sind die angelsächsischen Wirtschaften nicht im Gleichklang mit den kontinentaleuropäischen. Da wäre es riskant, jenen nachzugeben, die Europa angesichts der Schwäche in den USA als Konjunkturlokomotive aufbauen wollen.

Der Standard aus Wien meint zum selben Thema: Unverblümt sprach die US-Notenbank den Gefahrenherd an, der die US-Wirtschaft in eine „inakzeptable Schwäche“ stoßen könnte: den Kursverfall an den Börsen, der den bisher erstaunlich stabilen Konsum nun offenbar doch empfindlich dämpft. Greenspans neuerlicher Zug darf deshalb nicht als die Bereitstellung eines Sicherheitsnetzes für riskante Börsenspiele missverstanden werden – sondern vielmehr als Warnung, dass da noch größeres Ungemach droht.

La Stampa aus Turin bemerkt dazu: Jetzt sind die europäischen Währungshüter im Zugzwang. Es wird für sie nun schwieriger, dem Druck zu widerstehen, der sie auf Expansionskurs bringen wollte. Als Gegenstück zu einer reaktionsschnellen US-Notenbank droht die Europäische Zentralbank erneut Glaubwürdigkeit und Kommunikationsfähigkeit mit dem Markt zu verlieren. Für die europäischen Regierungen wird es daher einfacher, ihr die Verantwortung für einen ausbleibenden Wirtschaftsaufschwung anzulasten.

La Repubblica aus Rom kommentiert: Der alte Meister des Dollars liest auf dem Schirm seines Computers die neuen Daten, bangt, beruft den Verwaltungsrat der Notenbank ein – und macht den Führungsjob. Schon seit 14 Jahren führt uns Notenbankchef Alan Greenspan vor Augen, dass er der Leiter des amerikanischen Orchesters sein muss. Mit seinen 75 Jahren hat er eine immense Macht, die jeden Tag proportional zur politischen Schwäche eines Staatschefs wächst, der zwischen Krisen von Nahost bis China zappelt.

Last, but not least The Financial Times aus London: Die rasche und einschneidende Antwort der US-Notenbank auf die nachlassende Wirtschaft hat die Chancen verbessert, dass die USA einer Rezession entgehen. Jedoch birgt die rasche monetäre Lockerung auch Risiken: Dass Greenspan & Co. zweimal innerhalb von vier Monaten zwischen den regulären Sitzungen tätig wurden, ist beunruhigend. Die Märkte reagierten positiv, aber es breitet sich das Gefühl aus, die Notenbank wisse etwas, was wir anderen nicht wissen.

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