die anderen:
Der britische „Observer“ schreibt zur Krise in Simbabwe: Die Regierungen Afrikas, vor allem jene Nachbarn, die unter dem wirtschaftlichen Zusammenbruch und der politischen Unruhe Simbabwes leiden werden, sollten nun bei internationalen Initiativen, die von den USA und der EU unterstützt werden, eine Führungsrolle spielen. Wir [Briten] sollten den Rufen nach „intelligenten Sanktionen“ folgen, die jene treffen, die zum Regime Mugabes gehören – und ihnen Einreisevisa und internationale Bankkonten sperren. Wenn Mugabe eine Strategie hat, dann ist es die, die Krise so weit zu eskalieren, dass er einen Vorwand hat, um die Präsidentenwahl im kommenden März zu streichen.
Zum Lipobay-Skandal meint in Italien „La Repubblica“: Die schreckliche Todesliste von Lipobay könnte noch länger werden. Die große Angst und jetzt die Wut gehen mittlerweile auf beiden Seiten des Atlantiks um, und aus dem Drama wird nun auch ein juristischer Fall: Auf Bayer kommen jetzt Klagen über Hunderte von Millionen zu. Der erzürnte Wille zu Erklärungen hat Europa erfasst. . . . Ein ganzes Universum von Patienten ist auf der Suche nach einigen Erläuterungen. Ein Unterfangen, das sehr schwierig ist, das aber auch die Europäische Union einkalkulieren muss.
In Moskau erinnert „Iswestija“ an den gescheiterten Putsch gegen Gorbatschow im August 1991: Vor zehn Jahren haben wir uns nicht nur vor den Ketten der Panzer gerettet. Wir sind auch in letzter Sekunde vor dem Zahnrad der Sowjetmacht davongesprungen. Wir haben unvorstellbares Glück gehabt, das vielleicht sogar unverdient war. Aber wir haben unsere Chance bekommen. Wie sie genutzt wurde, ist eine andere Frage. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass jene Tage im August jeden von uns und das ganze Russland verändert haben . . . Unsere Kinder werden uns das nicht vergessen. Für diese drei großen Tage im August 1991 sind sie uns von ganzem Herzen dankbar.
Zur Gewalt in Kolumbien kommentiert in Österreich „Die Presse“: Auf Druck der Militärs hat Kolumbiens Präsident nun ein Gesetz unterzeichnet, das den Streitkräften im Kampf gegen die linken Rebellen weit reichende Befugnisse gibt. Vermutlich hat er ein schlechtes Gewissen – schließlich ist jene Armee, die in Lateinamerika schon jetzt den Rekord in Sachen Menschenrechtsverletzungen hält, künftig befugt, Zivilisten willkürlich zu verhaften sowie in definierten Kriegszonen Autopsien durchzuführen.
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