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die anderen

Harald Schmidt schreibt im Focus dieser Woche über „Abgeordnete“: So nun auch wieder nicht. Zwar ist jeder Abgeordnete nur seinem Gewissen verpflichtet, aber man muss nicht Gerhard Delling sein, um zu formulieren, dass in gewissen Situationen die Partei immer Recht hat. Jetzt ist also Generalsekretär Münti gefragt. Unter Wahlleiter Struck hatte es leider den Anschein, dass Albaner eher ihre Waffen abgeben als SPDler die Stimme. Bei Onkel Herbert wäre das nicht passiert. Aber Struck ist kein Kärrner oder Zuchtmeister, sondern darf den Kanzler berühren, am Ellbogen und an der Schulter. Muss die SPD-Fraktion jetzt in die Qualifikation? Droht ein parteiinternes Minsk oder Kiew? Es droht nur das nächste Nominierungsverfahren für die schönen Landeslistenplätze, und da hat Münti gar nicht sehr zwischen den Zeilen gedroht. Carsten-Jancker-Verhalten wird nicht geduldet: den Ball vom gegnerischen Tor wegköpfen! Bloß, wen soll Rudi (Völler, nicht Scharping, Anm. d. Verf.) nehmen, wenn nicht Jancker? Kirsten? Bierhoff? Unsere Freunde, die in der Bundesliga zaubern, sind alle Ausländer. Amoroso, Elber, Rosicky . . . Da hat es Münti leichter. Er setzt einfach bei der nächsten Wahl Leute auf die Landeslisten, die ihrem Gewissen so sehr folgen, dass sie anschließend im Sinn der Partei abstimmen.

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