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die anderen

Le Monde aus Paris meint zum Ende der Taliban-Herrschaft in Afghanistan: Der Rückzug der „Religionsstudenten“ kam viel rascher als erwartet. Dies relativiert die Ungeduld derjenigen, die vor kurzer Zeit noch den Sinn der Bombardierungen infrage stellten. Jetzt arbeiten die USA an einer multinationalen Truppe. Sie wollen Afghanistan zwar nicht besetzen, hätten aber nichts gegen eine Koalition unter ihrer Leitung.

Zum selben Thema kommentiert die Londoner Times: Niemand weiß, wie viele Taliban-Anhänger sich in den Berghöhlen und Schluchten neu sammeln. Der beste Weg, die afghanische Bevölkerung von einem besseren Leben zu überzeugen, ist, massive Hilfe zu geben. Das kann nur geschehen, wenn ein gewisser Grad an Ordnung im Lande herrscht. Deshalb müssen britische Elitetruppen nach Afghanistan entsandt werden, um gemeinsam mit USA und UN die Übergangsregierung zu fördern.

Kommersant aus Moskau lehnt eine Beteiligung Pakistans an einer Friedensregelung ab: Pakistan hat die Taliban viel zu lange unterstützt. Seine Soldaten wären wohl kaum erwünscht in Gebieten, die von den Anti-Taliban-Kräften kontrolliert werden. Deshalb zerstörte die Volksmenge in Kabul nach dem Abzug der Taliban als Erstes die Botschaft Pakistans.

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