die anderen:
Wremja MN aus Moskau erinnert an die Auflösung der Sowjetunion vor zehn Jahren: Am Samstag waren es 10 Jahre her, dass Boris Jelzin, Leonid Krawtschuk und Stanislaw Schuschkjewitsch offiziell erklärten, die Sowjetunion habe aufgehört, „als geopolitische Realität zu existieren“. Nicht allen Mitbürgern war damals klar, was die Wortschöpfung „geopolitische Realität“ bedeutet, doch im Innersten verstand das Volk, worum es ging: Die Heimat wurde bei lebendigem Leibe geteilt. Am schlimmsten ging es den 25 Millionen Russen, die auf einmal hinter neuen Grenzen lebten. Immerhin: Ein allseitiges Blutvergießen wie in Jugoslawien wurde vermieden.
Gazeta Wyborcza aus Warschau meint zur Annäherung Russlands an die Nato: In der Nato sind sich alle einig: Seit dem 11. September arbeitet Putin enger mit dem Westen zusammen. Eine solche Gelegenheit kann man nicht verspielen. Aber während die einen vorschlugen, Russland in die in der Nato entscheidenden Kreise aufzunehmen, meinten andere, dass dies hieße, dem Fuchs den Hühnerstall zu öffnen. Am Donnerstag wurde nun ein Kompromiss erzielt. Der Westen hat Putin die Hand gereicht. Was wird in Zukunft sein? Das hängt vor allem von Russland ab. Es liegt an ihm, die Chance zur Demokratie und zur Versöhnung mit dem Westen zu nutzen.
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