die anderen:
Die Pariser Zeitung Le Monde schreibt zum deutschen Metallertarif: Mit seiner Lohnforderung für die Beschäftigten der Metallbranche hat IG-Metall-Chef Klaus Zwickel eine kleine Bombe gezündet. Diese Forderung ist genau das Gegenteil der gemäßigten Tarifabschlüsse, die die Europäische Zentralbank empfiehlt. Die Bereitschaft, auf diese Empfehlung zu hören, scheint weder bei den deutschen noch bei den französischen Beschäftigten besonders ausgeprägt zu sein. Die Forderung der IG Metall passt auch nicht ins Kalkül von Bundeskanzler Gerhard Schröder, der sich für den Beginn des Wahljahres 2002 einfache Lohnverhandlungen gewünscht hatte.
Die Libération, ebenfalls aus Paris, bilanziert die Antiterrorpolitik des USA: Vom 11. September zum 11. Dezember: Es geht eine starke Symbolik davon aus, dass die US-Regierung genau drei Monate nach den Attentaten in New York und Washington die Zerstörung der Al-Qaida-Basen in Afghanistan sowie die erste Anklage gegen einen Verdächtigen bekannt gibt. Dennoch tut Bush nicht gut daran, nun bereits den Sieg zu verkünden, selbst wenn die Gefangennahme oder Tötung Bin Ladens die US-Bemühungen krönen sollte. Der internationale Terrorismus ist wie die Hydra aus der griechischen Sage: Schlägt man einen Kopf ab, wachsen mehrere nach.
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