die anderen:
Die konservative österreichische Presse fordert Reformen im jugoslawischen Nachfolgestaat Serbien und Montenegro: Ein Rückfall Belgrads in eine Politik à la Milošević scheint zwar ausgeschlossen. Dass Personen in wichtigen Institutionen die Geisteshaltung Miloševićs weiter pflegen und wichtige Reformen sabotieren, kann sich das Land aber keinesfalls leisten. Serbiens Führung muss erkennen, dass die Zeit, in der kosmetische Reformen genügten, vorbei ist. Nur so kann sie den Anhängern des alten Regimes die letzte Hoffnung rauben. Serbiens Führung muss schleunigst etwas gegen die alte Garde an den Schaltstellen der Macht tun.
Die linksliberale dänische Tageszeitung Information meint zur Lage der SPD nach dem rechten Wahlsieg in Portugal: Langsam aber sicher sind die sozialdemokratischen Parteien in Europa dabei, die politische und kulturelle Dominanz zu verlieren, die sie in der ersten Hälfte der 90er-Jahre erobert hatten. Deutschland reitet langsam auf der Populismuswelle mit. Gerhard Schröder ist Sozialdemokrat, aber in mindestens demselben Maß Populist. Das Bedauerliche ist, dass er als schwache Übergangsfigur zwischen dem alten europäischen Kanzler Helmut Kohl und dem neuen Durchschnittspopulisten Edmund Stoiber aus Bayern enden kann.
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