die anderen:
Das britische Wirtschaftsblatt Financial Times meint zu den israelischen Militäraktionen im Westjordanland: Auf kurze Sicht kann es sein, dass durch das Leiden der palästinensischen Zivilbevölkerung die Selbstmordanschläge weniger werden. Aber gestoppt werden sie dadurch nicht. Auf lange Sicht bewirkt diese Strategie das Gegenteil. Durch die Art und Weise, in der die Palästinenser behandelt werden, nährt Israel nur die Verzweiflung und den Hass – die Hauptwurzeln des Terrorismus. Der Terrorismus darf auf keinen Fall gebilligt werden, aber im Krieg gegen den Terror dürfen auch nicht alle Prinzipien der Zivilisation über Bord geworfen werden.
Die französische Tageszeitung Le Monde meint dazu: Was ist wirklich in Dschenin passiert? Nach Angaben der Palästinenser wurden dort bei ungewöhnlich heftigen Kämpfen mehrere hundert Menschen getötet, nach Angaben des israelischen Verteidigungsministeriums waren es nur Dutzende. Es ist ein Krieg der Kommuniqués ausgebrochen. Niemals wird die israelische Regierung ihren guten Willen dadurch beweisen können, dass sie wirkliche Informationen durch Pressemitteilungen ersetzt. Zumal die Erfahrung aus früheren Konflikten zeigt, dass trotz aller Verschleierungsbemühungen letztendlich die Wahrheit ans Licht kommt.
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