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die anderen

Zum Nato-Russland-Gipfel in Rom meint die britische Zeitung The Guardian: Noch stärker als George W. Bush hat Wladimir Putin sein politisches Schicksal mit dem „Krieg gegen den Terrorismus“ verbunden. Er kann sogar behaupten, dieses Schlagwort erfunden zu haben, als er 1999 mit der Invasion Tschetscheniens begann, um die russischen Wähler vom wirtschaftlichen Fiasko der Jelzin-Jahre abzulenken. Indem der US-Präsident ein ähnliches Programm verfolgt, ist er wahrlich ein Verbündeter Putins. Das Traurige ist nur, dass der Rest der Nato bei diesem Unsinn offenbar mitmacht. Die Nato täte besser daran, zu überprüfen, ob „globaler Terrorismus“ wirklich existiert und ob es keine intelligenteren und effektiveren Wege gibt, mit grundverschiedenen Gruppen verzweifelter Menschen umzugehen, als eine Modernisierung des Arsenals an Hightech-Waffen.

Die Financial Times kommentiert dagegen: Die Übereinkunft zwischen der Nato und Russland, die gestern in Rom unterzeichnet worden ist, ist ein angemessener Epilog zu 50 Jahre Kaltem Krieg. Nun hat Russland bei der Allianz ständig einen Fuß in der Tür. Der Vertrag trägt zu einer Neudefinition der Nato bei. Doch erforderlich ist, die Mission, die Strukturen und die Fähigkeiten der Nato grundlegender zu überdenken, und zwar vor dem kommenden Prager Gipfel. Die Allianz ohne Neudefinition ihres Existenzrechts immer weiter auszuweiten, würde sie zu militärischer und politischer Bedeutungslosigkeit verurteilen.

Zum gleichen Thema schreibt die russische Tageszeitung Nesawissimaja Gaseta: Putin hat nicht einmal die Erweiterung der Nato erwähnt. Die von den Staats- und Regierungschefs der Nato-Länder und Russlands angenommene Römische Deklaration ändert nicht nur das Verhältnis zwischen der Nato und Moskau. Es bedeutet auch eine Abkehr von der früheren Kreml-Doktrin, keine ehemalige Sowjetrepublik dürfe in die Nato-Reihen aufgenommen werden. Es ist bemerkenswert, wie loyal sich die russischen Militärs mittlerweile zur Nato verhalten. Von ihr scheint für Russland keine Gefahr mehr auszugehen.

Der Mailänder Corriere della Sera meint: Russland zieht in die gute Gesellschaft der Nato ein, dank der entscheidenden Hilfe an die USA im Kampf gegen den Terrorismus, während die Mehrheit der Europäer mit Mühe einen Beitrag geleistet hat. Die atlantische Allianz häutet sich und setzt das Gewicht der europäischen Säule wieder aufs Spiel.

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