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die anderen

Die Sunday Times aus London meint zur EU-Osterweiterung: Das Versprechen, das Osteuropa gemacht worden ist, kann nicht gebrochen werden. Blairs Unterstützung folgt dabei der Linie von Margaret Thatcher und John Major. Die Vorteile eines größeren Europas für Großbritannien sind klar: Es würde die Chancen dafür schmälern, dass sich Europa zu einem föderalen Superstaat entwickelt – regiert von einem Präsidenten und seiner Armee von Brüsseler Bürokraten. Eine größere, aber dafür schwächere Union würde es uns erlauben, auf wichtigen Gebieten wie dem Freihandel zu kooperieren, ohne dabei wichtige nationale Rechte zu verlieren.

Il Messaggero aus Rom kommentiert die Parlamentswahl in Frankreich: Die letzten Umfragen sagen voraus, dass die Rechte des neu gewählten Präsidenten Chirac etwa 40 Prozent der Stimmen bekommen könnte, vier Prozentpunkte mehr als die von ihrem Führer Jospin im Stich gelassene Linke. Alles in allem ist Frankreich dabei, die Ära des Sozialismus hinter sich zu bringen sowie ein für alle Mal den Schatten Mitterrands in Vergessenheit geraten zu lassen. Für die Linke ist das eine halbe Tragödie: War es doch genau sie, die mit ihrem Abstimmungsverhalten bei den Präsidentenwahlen die Rückkehr Chiracs in den Élyséepalast herbeigeführt hat.

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