die anderen:
Die Gespräche des UN-Generalsekretärs Kofi Annan mit dem irakischen Außenminister in Wien zur Frage der Waffeninspektionen kommentiert die Times aus London: Falls der Irak die Rückkehr der UN-Waffenprüfer verweigert, verzögert oder mit Bedingungen verknüpfen sollte, beginnt die Uhr in dem Konflikt mit Amerika zu ticken. Es könnte noch sechs Monate dauern, bis etwas Konkretes passiert, aber die von US-Präsident George W. Bush gestarteten verdeckten Aktionen dürften verstärkt werden. Es könnte sein, dass Saddam Hussein in letzter Minute zurückschreckt. Falls das nicht geschieht, ist seine Beseitigung unvermeidbar.
Zum jüngsten Gefecht zwischen Schiffen aus Nord- und Südkorea meint die niederländische Volkskrant: Nordkorea hat den Zwischenfall provoziert. Das Regime des „Geliebten Führers“ besteht nur durch Isolation, Kontrolle und Terror. Dass Veränderungen kommen, weiß er. Die Wirtschaft darbt, die Welle nordkoreanischer Asylbewerber in China kann die gleiche Bedeutung erlangen wie die Massenflucht der Ostdeutschen aus der DDR. Doch Kim Jong Il will langsame Änderungen, bei Verhandlungen forderte er alles eben Mögliche. Um mehr herauszuholen, geht er bis zum politischen Abgrund. Diese Logik ist die Erklärung für den Vorfall im Gelben Meer.
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