die anderen:
Die Turiner Tageszeitung La Stampa kommentiert die Papstreise zum Weltjugendtreffen in Toronto: Seine zur Schau getragene Zerbrechlichkeit hat den Tagen in Kanada einen besonderen Stempel aufgedrückt. Die Auferstehung des Karol Wojtyła ist mit dem Kontakt mit der Jugend verbunden. In diesen Tagen schien er ein anderer Mensch zu sein. Ist dies auf eine bessere Behandlung der Parkinson-Krankheit oder auf die Ruhe in Castel Gandolfo zurückzuführen? Zu seinen Medikamenten gibt es keine Erklärung des Vatikans. Aber dass ein anderer Wind wehte, war beim Kräfte raubenden entschlossenen Aussteigen aus dem Flugzeug sofort erkennbar.
Die Zeitung Le Soir schreibt zur Absicht von Rechtsaußen-Parteien, zu den Europawahlen 2004 eine gemeinsame Liste aufzustellen: Mit 52 Jahren sitzt Jörg Haider zwischen zwei Stühlen. Im eigenen Land isoliert, träumt er von einem Sprungbrett nach Europa. Aber vom Traum zur Realität ist es weit. Er kann nicht sicher sein, ob eine solche Wahlallianz auf europäischer Ebene juristisch überhaupt möglich ist. Zudem haben die neuen Populisten wie die dänische DF oder die niederländische LPF offenkundig keine Lust, sich mit Haider zusammenzuschließen. Für einen Volkstribun wie ihn ist es eine Frage von Leben und Tod – politisch gesehen.
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