die anderen:
Zur Aufforderung des simbabwischen Präsidenten Mugabe an die weißen Farmer, ihren Besitz aufzugeben, schreibt die Times aus London: Es ist jetzt höchste Zeit für Großbritannien, mit lauterer Stimme zu sprechen. Erpressung, Einschüchterung und die massenhafte Festnahme britischer Bürger können nicht hingenommen werden. Den britischen Einwohnern von Simbabwe würde geholfen – und nicht etwa geschadet –, wenn dies ganz unmissverständlich klargestellt würde. Nach zwei Jahren des Betrugs und der Gewalt hat die stille Diplomatie ihre Grenzen erreicht. Die Farmer sollten durchhalten. Und Großbritannien sollte hinter ihnen stehen.
Die französische Zeitung Le Monde zieht eine Bilanz der ersten 100 Amtstage von Premierminister Jean-Pierre Raffarin: Die Frage ist, ob die vom Premierminister glänzend beherrschte Kommunikation die Pädagogik ersetzen kann. Raffarin hat Gespür für Formeln und Gesten. Aber von einem Regierungschef erwartet man Courage. Courage bedeutete, endlich konkrete Vorschläge voranbringen, vor allem zur Reform des Staates. Derzeit sind wir noch bei der stimmungsvollen Begleitmusik: der rituellen Hommage an die Beamten, die „im Dienste des allgemeinen Interesses die wesentlichen Vorgaben absichern“. Es wäre an der Zeit, Klartext zu reden.
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