die anderen:
Die russische Iswestija kommentiert die Verleihung des Literatur-Nobelpreises an Imre Kertész: Ungarn sollte schon lange mit einem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet werden. Eigentlich stand Peter Esterházy ganz oben auf der Favoritenliste. Auf Imre Kertész wäre niemand gekommen, doch ausgerechnet der wurde neuer Preisträger. Den in Deutschland lebenden 73-Jährigen kann man wohl kaum als großen Schriftsteller bezeichnen. Seine Auszeichnung hat er vor allem für sein tragisches Schicksal bekommen. Die jüngste Entscheidung des Nobelpreis-Komitees ist einmal mehr ein deutlicher Erfolg für die sachliche, nicht erfundene Prosa.
Zum Anschlag auf den Öltanker vor dem Jemen schreibt die Pariser Libération: Nachdem feststeht, dass auf den Öltanker „Limburg“ in den jemenitischen Hoheitsgewässern ein Anschlag verübt wurde, sollten die Regierungen weltweit nachdenklich werden, vor allem US-Präsident Bush. Denn das heißt, dass die USA und ihre Alliierten den Krieg gegen das Netzwerk al-Qaida nicht gewonnen haben. In Gefahr sind nicht nur weitere Menschen, gefährdet ist auch die Ölversorgung.
Zur Aufdeckung von Kinderpornografie im Internet schreibt die Basler Zeitung: Es steht zu hoffen, dass der Schock die Bundesbehörden rasch zur Kurskorrektur führt. Dass sie dazu fähig sind, haben sie nach den Terroranschlägen auf die USA bewiesen. Die Ereignisse haben Parallelen: Wo die Terroristen mit ihren Angriffen auf wehrlose Menschen öffentlich Angst und Schrecken verbreiteten, tun das die Kinderschänder heimlich und versteckt mit ihren wehrlosen Opfern.
Die französische Tageszeitung Le Monde schreibt zur Wirtschaftsentwicklung in Europa: Die Lage in Europa beunruhigt die Ökonomen umso mehr, da der einzige Motor, der die Konjunktur noch in Gang hält – die Verbraucherausgaben – ins Stottern geraten dürfte, je mehr sich die Situation am Arbeitsmarkt verschlechtert und der Sturz an den Börsen in den Vermögensverwaltungen spürbar wird. Noch verschlimmert wird die Lage in der Euro-Zone, weil diese nicht über die Anreizmittel wie etwa die USA verfügt. Auf staatliche Ausgaben zurückzugreifen ist wegen der Defizite der öffentlichen Haushalte in Europa schon schwierig. Der Euro bleibt gegenüber dem Dollar schwach. Als einziges verfügbares Instrument bleibt eine Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank, die seit November 2001 an dem Satz von 3,25 Prozent festhält.
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