die anderen über kapitalismus und russland :
Die liberale Tageszeitung Politiken aus Kopenhagen meint zur Kapitalismus-Kritik des SPD- Vorsitzenden Franz Müntefering: Ein Sprichwort sagt, dass man nicht zur Kirche gehen und gleichzeitig zu Hause bleiben kann. Genau das versucht der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering in diesen Tagen mit seinem Frontalangriff gegen das Spekulationskapital, das nur schnelle Gewinne machen will und blutige Spuren in Form vernichteter Arbeitsplätze hinterlässt. Hinter seinem wenig originellen Ausfall gegen die „Kapitalmacht“ fehlt eine maßgeschneiderte politische Alternative. Von einem praktischen politischen Kurs ganz zu schweigen. Der Kurswechsel des sozialdemokratischen Parteichefs dürfte deshalb eher mentale Vorbereitung auf einen langjährigen Aufenthalt auf den Oppositionsbänken im Berliner Bundestag sein.
Die Moskauer Tageszeitung Kommersant kommentiert den Besuch von US-Außenministerin Rice: Die Politik der US-Regierung in Bezug auf Moskau gleicht exakt dem Vorgehen der Europäischen Union im Verhältnis zum autoritären Iran. Wladimir Putin kann in einer solchen Situation nur gewinnen. Ob George W. Bush daraus auch seinen Nutzen zieht, bleibt fraglich. Denn die von beiden Politikern beschworene „wirksame Zusammenarbeit“ hat einen Fehler. Das Beispiel Iran zeigt, dass eine solche Politik keine Erfolge bringt.