die anderen über große männer und den eduard-komplex :
Der dänische Jyllands-Posten meint zur „Danziger Erklärung“: Es überrascht nicht, dass gerade Bundespräsident Johannes Rau und der polnische Präsident Aleksander Kwasniewski bei ihrem jüngsten Treffen in Gdansk das Richtige gesagt haben. Aus der im besten Sinn des Wortes zivilisierten Stadt Gdansk oder Danzig erklären die Präsidenten, dass es sinnlos sei, Schuld oder Nichtschuld an den Massendeportationen des Zweiten Weltkrieges aufzurechnen. Der Weg nach vorn führt natürlich nicht über Vergessen, sondern Einsicht in das Geschehene. Rau und Kwasniewski erweisen sich als große Männer. Sie vergessen nicht, aber sie vergeben und arbeiten für die Zukunft.
Kommersant aus Moskau schreibt zu den Parlamentswahlen in Georgien: Die Tatsache, dass die Politik im unabhängigen Georgien auf Schewardnadse konzentriert ist, hat einen Vorteil und viele Nachteile. Einziges Plus waren Schewardnadses gute Kontakte zum Westen, die Georgien Finanzhilfe und militärische Unterstützung aus den USA und Europa bescherten. Auf der anderen Seite steht ein schwacher Staat mit abtrünnigen Gebieten innerhalb der eigenen Grenzen. Es fehlen liberale Wirtschaftsreformen sowie jegliche wahrnehmbare Strategien für die Zukunft. Die Zukunft Georgiens hängt davon ab, wie schnell das Land seinen „Eduard-Komplex“ ablegt.