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Archiv-Artikel

die anderen über erdbeben, bush und bin laden

Die linksliberale französische Tageszeitung Libération schreibt über das Erdbeben in Marokko: Zurzeit gibt es kein anderes Mittel gegen Erdbeben, als sichere Gebäude zu bauen, die den schwersten Beben standhalten, und als Hilfskräfte bereitzustellen, um den Opfern zu helfen. Aus diesen Gründen haben Beben der gleichen Stärke in Frankreich weniger tödliche Auswirkungen als in Marokko, Algerien oder Afghanistan. Diese Tragödien sind ein Zeichen der Entwicklung einer Gesellschaft und der Priorität, die sie dem Schutz ihrer Bevölkerung gibt. Erdbeben sind keine Fügungen des Schicksals.

Die Zeitung La République des Pyrénées schreibt zur Suche der USA nach Ussama Bin Laden: Das Terrornetzwerk al-Qaida und die Bush-Regierung liefern sich einen regelrechten Wettlauf. Für den US-Präsidenten, der den Umfragen zufolge immer mehr in Schwierigkeiten gerät, wäre die Festnahme Bin Ladens ein wunderbarer Trumpf. Ein spektakuläres Attentat hingegen würde zeigen, wie müßig seine großartigen Erklärungen sind. Dies erklärt die angekündigte groß angelegte Operation in der Region, wo Bin Laden angeblich vor kurzem gesichtet wurde und die auf afghanischer Seite von den amerikanischen und auf der anderen Seite von den pakistanischen Streitkräften in die Zange genommen werden soll.

Der österreichische Standard kommentiert den Wahlkampfauftakt des US-Präsidenten: Bush ist in der Bredouille. Im Irak hat sich seine Administration mit fadenscheinigen Gründen auf ein außenpolitisches Abenteuer mit ungewissem Ausgang eingelassen. Trotz eines schwachen Dollars und immensen Budgetdefizits nahm die US-Wirtschaft bisher nicht die von Bush erhoffte Fahrt auf. Vor allem aber hat eine Mehrheit der Amerikaner ihr – vor allem dem Amt geschuldetes – Urvertrauen in den Präsidenten verloren. Natürlich kann in acht Monaten noch viel passieren. Vielleicht muss dazu sogar Ussama Bin Laden aus einer Höhle am Hindukusch gezogen werden.