die anderen über die wahlen in den usa::
Zu dem Wahlerfolg der Republikaner bei den Senats- und Abgeordnetenhauswahlen in den USA schreibt The Guardian aus London: Wie Mrs Thatcher nach dem Falkland-Krieg hat Bush eine Kriegswahl gewonnen. Letztlich hat nur einer von sechs Amerikanern für seine Partei gestimmt – aber diese Wähler haben ihm nun alles gegeben, wovon er träumen konnte. Ob sie 2004 wieder so großzügig sein werden, wird von der Wirtschaft abhängen und davon, ob die Demokraten die alternative Strategie ausarbeiten können. Die Amerikaner werden mit den Konsequenzen ihrer Wahl leben – in einigen Fällen sterben – müssen.
Der Mailänder Corriere della Sera kommentiert zum selben Thema: Der amerikanische Präsident George W. Bush hat die Gegner besiegt und die Wahl in ein Referendum über seine Präsidentschaft verwandelt. Wenn die zweite Hälfte seines Mandats zu neuen Aushöhlungen der Bürgerrechte im Namen der Sicherheit oder zu weiteren Kürzungen im Sozialwesen führen sollte, falls sich der Kongress zu sehr nach rechts verschiebt, könnten die Kräfte in der Wählerschaft kippen. Europa muss sich nur eines wünschen: dass Amerika in dem Wahlergebnis keine neuen Gründe findet, sich einzuigeln. Der Atlantik ist schon viel zu breit.
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