die anderen über die regionale dimension des libanon-kriegs :
Die britische Zeitung The Guardian meint: Sollte die Hisbollah den Israelis im Libanon standhalten können, wird das in der arabischen Welt als Sieg gelten. Unvorhersehbare Folgen hat die Verwandlung der Hisbollah, zumindest in den Augen der Araber, von einer lokalen Schiiten-Bewegung zu einer Organisation, die für viele Widerstand und Hoffnung symbolisiert. Die USA unterscheiden kaum zwischen al-Qaida und Hisbollah, aber das ist schlichtweg falsch. Die Anziehungskraft von al-Qaida war für die arabischen Massen nie besonders groß. Die Hisbollah dagegen hat viele Anhänger, und nicht nur im Libanon. Das muss sich die westliche Welt vor Augen halten.
In Paris schreibt Le Monde: Hinter dem erklärten Krieg gegen die Hisbollah steht ein größeres strategisches Ziel: Mit der Bekämpfung einer Gruppe, die Israel als den bewaffneten Arm des Iran im Nahen Osten begreift, will Jerusalem die Islamische Republik daran hindern, Teil des israelisch-arabischen Konflikts zu werden. Eine Niederlage der Hisbollah ist eine Niederlage für deren iranische Schöpfer und Beschützer. Die Israelis wissen genau, dass die Partei Gottes eine solide in der libanesischen Realität verankerte Formation ist. Sie wissen, dass sich eine Mehrheit der Schiiten des Libanon in ihr wiedererkennt. Sie wird durch den Sturmangriff nicht verschwinden.