die anderen über die eskalation im gaza-streifen :
In Paris schreibt der konservative Le Figaro: Wenn die Invasion in den Gaza-Streifen geeignet wäre, die Hamas dauerhaft zu zerstören, könnte man zu dem Schluss kommen, dass sich das Risiko gelohnt hat. Doch leider muss man daran zweifeln. Denn die Palästinenser reagieren, wie zu erwarten war, indem sie zusammenrücken. Gestern war es nicht so sehr das zerstörte Gebäude von Regierungschef Hanijah, das einem ins Auge fiel, sondern vielmehr das Bild eines lächelnden Hanijah neben dem Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas. Dabei standen sich die beiden Männer noch vor einer Woche, als in den Palästinensergebieten ein Bürgerkrieg (…) drohte, feindlich gegenüber.
In Budapest schreibt die konservative Magyar Nemzet: Bricht wegen eines 19-jährigen Teenagers erneut der Krieg aus? Seinetwegen wohl kaum, vielmehr ist die Lage erneut ins Kraut geschossen, als ob die israelische politische und militärische Maschinerie nur darauf gewartet hätte, dass die Hamas einen Fehler begeht, der als Vorwand für die Abrechnung herhalten kann. Die Entführung des jungen Soldaten war aber nicht bloß ein politischer Fehler, sondern auch ein gegen die Gesetze verstoßendes Verbrechen. Selbst dann, wenn die Welt allzu gerne vergisst, dass in Israels Gefängnissen auch Frauen, Minderjährige, Kranke und gewählte palästinensische Führer schmachten.