die anderen über blair, putin und den aufbruch in deutschland

Der linksliberale Guardian schreibt zum Staatsbesuch des russischen Präsidenten in Großbritannien: Kritiker des kürzlich durchgeführten gefälschten Referendums, der Exekutionen ohne Prozess, der Folter und Vergewaltigungen durch russische Truppen hätten vom britischen Premierminister Blair ein wenig deutlichere Worte erwartet. Putins Visite ging nahtlos von Pomp zu Pipelines über. Die Unterzeichnung des Abkommens im Energiebereich ist das wichtigste Ergebnis des Besuchs, bewahrt es doch Großbritannien vor drohender Energieknappheit und bringt Russland Milliarden ein. Aber war ein königlicher Empfang wirklich der geeignete Weg, Putin dafür zu belohnen, dass er die Massengräber in Tschetschenien toleriert?

„Aufbruch in Deutschland“ titelt der liberale österreichische Standard: Endlich kommt Bewegung in die deutsche Politik. Von einer bevorstehenden Sommerpause ist in Berlin nichts zu merken. Es ist ein Sieg der Vernunft, dass Rot-Grün, die Union und die FDP eine Einigung über die Gesundheitsreform zustande bringen wollen. Es ist zu hoffen, dass sie auch die anderen Projekte gemeinsam in Angriff nehmen. Nur mit einer informellen großen Koalition ist der notwendige Umbau in Deutschland voranzutreiben.