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die anderen: gefährliche linke, gefährdeter friedensprozess

Zur ersten Runde der Präsidentenwahl in Brasilien schreibt die spanische Zeitung La Vanguardia: Der Glaube ist aberwitzig, der Sozialist Lula da Silva, der bei der ersten Wahlrunde in Brasilien die meisten Stimmen erhielt, sei ein gefährlicher Linker. In Europa würde er als Sozialdemokrat alter Schule durchgehen. Somit ist er geeignet, das Wirtschaftssystem in Brasilien zu reparieren. Eines der großen Probleme des Landes besteht im Großgrundbesitz. Ein Prozent der Grundeigentümer besitzt fast 50 Prozent der Fläche. Dies ist eine Gefahr für die Marktwirtschaft. Nur die linke Mitte kann die dringend nötigen Änderungen vornehmen.

Zur Krise des nordirischen Friedensprozesses schreibt die britische Financial Times: Der nordirische Friedensprozess steht vor seiner schwersten Krise seit dem Friedensabkommen von 1998. Ein Großteil der Schuld daran trifft Sinn Féin. Dies entbehrt nicht der Ironie, da das Abkommen unter Nationalisten immer populärer war als unter Unionisten. Anfangs fanden sich viele gemäßigte Unionisten damit ab, dass Sinn Féin/IRA sowohl eine politische als auch eine militärische Organisation war. Aber Sinn Féin hat diese Geduld mit Verzögerungstaktiken bestraft und wesentlich zur Radikalisierung der Unionisten beigetragen.

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