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Der Standard schreibt über den Angriff auf Ministerpräsident Silvio Berlusconi: Sicher, auch in anderen europäischen Ländern erregen ähnliche Affären Aufsehen. Wenn in Deutschland Guido Westerwelle angegriffen wird, wird – kurz – über die Sicherheit von Politikern diskutiert. In Italien dagegen wähnen sich höchste Verantwortungsträger in einer Staatskrise. Luca Cordero di Montezemolo meint, dass sich Italien in der größten Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs befinde. Der Mann muss es wissen. Er ist Chef des Fiat-Konzerns. Doch Rom diskutiert weiter „das Attentat“. Da kann man den Italienern nur wünschen: der Lega ihre Sorgen und dem Berlusconi sein Geld.
Der Kurier meint zur Umsetzung der Arbeitsmarktreformen in Deutschland: Das Ziel ist richtig: Weniger „Stütze“ zwingt viele, Arbeit anzunehmen, die bisher zu unbequem oder unterbezahlt war. Auch die Reformen der nicht mehr finanzierbaren Sozialsysteme warten dringend auf ihre Vertiefung durch Kanzler Schröder. Die für ihn entscheidende Frage ist: Weitermachen – oder Reformpause bis zur Bundestagswahl 2006? Während die SPD bremst, signalisiert der Kanzler den Willen zum Weitermachen. Nicht nur dank später Einsicht in deren Unabdingbarkeit, sondern weil sich in den Umfragen Schröders Standhaftigkeit gegen Bremser und Protestierer erstmals auszahlt.