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das wird„Geschäfte mit dem Grundwasser“

Open Air: In Wilhelmsburg laufen Filme über Wasser

Interview Wilfried Hippen

taz: Frau Aden, auf der Elbinsel Wilhelmsburg zeigen Sie Filme zum Thema „Wasser“. Wie kam es zu der Idee?

Claudia Aden: Im letzten Jahr haben wir Filme zum Thema „Seefahrt und Hafenstädte“ gezeigt, und da hat es sich angeboten, nun hinüberzuspringen zu Filmen, die sich kritisch mit dem Thema „Wasser“ auseinandersetzen. Da geht es um die Verschmutzung des Wassers, Wasser als Lebensquelle und darum, was in einer Gesellschaft passiert, wenn Wasser knapp wird.

Und dafür braucht es Ihren Verein?

Wir sind ein Wanderkino. 1997 hat in Wilhelmsburg das letzte Kino geschlossen. Um doch ein wenig Kino hier zu machen, wurde der Verein „Insel-Lichtspiele e. V.“ gegründet. Seit 2002 machen wir im Sommer Open-Air-Kino.

Wo zeigen Sie diesmal die Filme?

Auf der großen Rasenfläche vom Ruderclub Wilhelmsburg direkt am Wasser. Wenn es regnet, können wir sie auch trocken im Vereinshaus zeigen. Im Jahr davor waren wir gleich nebenan im Schrebergartenverein.

Foto: privat

Claudia Aden

49, Kulturwissenschaftlerin, gehört seit 2014 zum Team des Vereins „Insel-Lichtspiele“.

Wie finanzieren Sie das?

Wir können die Unkosten decken und das ohne öffentliche Fördergelder. Der Verein hat einige Förderer, von denen jedes Jahr ein wenig Geld kommt. Und dann sind da ja auch noch die Einnahmen bei den Vorführungen. Das klappt so gut, dass der Eintrittspreis in diesem Jahr mit sechs Euro konstant geblieben ist. Wer sich das nicht leisten kann, kommt für den ermäßigten Preis von vier Euro rein.

Ihr Programm ist spannend: Von den sechs Filmen, die Sie zeigen, kenne ich gerade mal zwei. Wie haben Sie diese exotischen Werke entdeckt?

Wir haben eine lange Filmliste gemacht, von der wir dann vieles wieder einstampfen mussten. Vor allem an historische Filme ist schwer heranzukommen. Wir wollten zum Beispiel den italienischen Spielfilm „Bitterer Reis“ von 1949 zeigen, aber das wäre zu teuer geworden.

Stattdessen zeigen Sie nun Filme, die nur selten oder noch nie gezeigt wurden.

Open-Air-Kino zu Gast im Wilhelmsburger Ruderclub, Vogelhüttendeich 120, 24. bis 26. 8 und 31. 8. bis 2. 9., jeweils 20 Uhr

Ja, zum Beispiel den ganz neuen Spielfilm „Burning Days“ aus der Türkei. Der ist politisch hochbrisant, weil es darin um Geschäftemacherei mit dem Grundwasser geht. Das wird von der Regierung dort nicht gerne gesehen. Der Film wurde in der Türkei ursprünglich gefördert, aber danach wurde diese Entscheidung wieder zurückgenommen.

Gibt es einen Film im Programm, der Ihnen besonders am Herzen liegt?

Ich mag den Dokumentarfilm „Geographies of Solitude“ von der kanadischen Filmemacherin Jacquelyn Mills sehr. Darin erzählt sie von einer Frau, die alleine auf einer kleinen Atlantikinsel lebt und akribisch aufzeichnet, was da an Plastikmüll angeschwemmt wird. Dabei werden globale Zusammenhänge der Verschmutzung des Meerwassers deutlich.

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