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das wird„Punk und Jazz sind sich ähnlich“

In Hamburgs Jazzraum wird experimentiert

Interview Lars Hermes

taz: Frau Johannsen, Sie kommen aus dem Punk, wie kamen Sie denn darauf, Live-Jazz-Abende zu veranstalten?

Eva Johannsen: Letztlich haben die Jazzer mich gefunden und nicht ich die Jazzer. Zuvor hatte ich in der Gastronomie gearbeitet, und dort hat sich herumgesprochen, dass ich eine Livemusik-Veranstaltung machen möchte. Daraufhin haben sich Jazzer bei mir eingefunden und mich überredet, es mit ihnen zu machen.

Jazz scheint eher so etwas wie der Gegenpol zum Punk zu sein. Wie erleben Sie diese beiden Musikrichtungen?

Was mir ähnlich zum Punk erscheint, ist die Energie – diese intensive Art der Auseinandersetzung. Also eine kraftvolle, aussagekräftige und selbstgeschriebene Musik. In diesem Aspekt sind sich Punk und Jazz tatsächlich sehr ähnlich. Und aus diesem Grund bin ich dabei geblieben.

Was macht denn interessanten Jazz für Sie aus?

Konzert Gödecke/Kellers/Hughes: Mo, 31.7., 18.30 Uhr, Hamburg, Hafenbahnhof, Große Elbstraße 276

Faszinierender Jazz ist innovativ, aktuell, authentisch und spielerisch. Diese Aspekte stehen für mich im Vordergrund. Es kommt regelmäßig vor, dass im Jazzraum auch neue Konstellationen und Projekte zum ersten Mal auftreten, da die entspannte Atmosphäre den Musikern ermöglicht, Neues auszuprobieren.

Auch heute beim Jazzraum im Hamburger Hafenbahnhof?

Ja! Gödecke, Kellers und Hughes sind dem Jazzraum schon lange verbunden – und alle drei sind Musiker, die besonders frei arbeiten, sodass wir fast Freejazz erwarten können. Die Instrumentierung ist äußerst spannend, mit Posaune, Didgeridoo und tibetischem Horn – einfach fantastisch!

Wie wichtig ist Ihnen der Bezug zur Jazztradition?

Eva Johannsen

organisiert seit mehr als 20 Jahren den „Jazzraum“ im Hafenbahnhof.

Ich lege keinen großen Wert darauf, dass die Musik dem traditionellen Jazz entspricht. Mich überzeugt vielmehr die eigene Ausdrucksweise der Musiker und ihre Art, Musik zu komponieren. Im Jazz findet man oft Bezüge zum Modern Jazz, Bebop und alten Einflüssen – aber genauso finden sich auch Verbindungen zu neuen Genres wie Hip-Hop, Techno und Rock.

Was ist Ihr Ziel mit dem Jazzraum?

Die kreative Auseinandersetzung und das gemeinsame Erleben von Momenten, die uns vom Alltag und seinen Gesetzmäßigkeiten befreien, sind für mich zentrale Ziele im Jazzraum. Ich glaube fest daran, dass Kultur und Bildung eine Gesellschaft bereichern und verbessern können. Mein Bestreben liegt darin, durch die Kulturarbeit sicherzustellen, dass die Besucher nach den Konzerten wacher, schlauer und fröhlicher nach Hause gehen.

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