piwik no script img

das wird„Alle sind eingeladen mitzufeiern“

Ein Abend, bei dem alle Mu­si­ke­r*in­nen Minderheiten angehören: Veranstalterin Vanessa Cutraro über das „Further“-Festival in Hamburg

Foto: Greta_Baumann

Vanessa Cutraro

32, ist Bookerin und Co-Geschäftsführerin bei Buback Tonträger und Konzerte in Hamburg.

Interview Tatjana Smudzinski

taz: Vanessa Cutraro, ein Musikfestival ausschließlich mit BPOC- und FLINTA*-Künstler*innen auf der Bühne, also Black and People of Colour, Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans* und agender Personen. Warum ist das nötig?

Vanessa Cutraro: Ich bin Bookerin und habe mich geärgert, dass in allen Jahren immer zu wenig solcher Künst­le­r*in­nen auf den Bühnen standen beziehungsweise stehen – es ist nach wie vor ein Problem. Wir wollen mit dem Festival zeigen, dass es möglich ist, solche Line-ups zusammenzustellen.

Es ist also keine Herausforderung, genügend Acts zusammenzubekommen?

Nein, da gibt es wirklich keine Probleme. Ich buche das Festival seit 2018 gemeinsam mit Malte von der Lancken vom Uebel & Gefährlich. Wir haben eine riesige Liste mit Künstler*innen.

Das Festival sollte eigentlich schon am heutigen Freitag losgehen, nun ist es aber nur einen Abend lang.

Ja, es findet leider nur am Samstag statt. Das hat einfach den Grund, dass zu wenig Tickets verkauft wurden. Wir sind eben Teil der Veranstaltungsbranche – und seit Corona werden oft weniger Tickets verkauft als davor. Wir haben uns dann dafür entschieden, uns auf einen Tag zu fokussieren. Besucher*innen, die für Freitag eine Karte gekauft haben, können natürlich am Samstag kommen.

Braucht so eine Veranstaltung eigentlich spezielle Sicherheitsvorkehrungen?

Further Festival mit Nura, Futurebae, Älice, Nalan, Bipolar Feminin, Christin Nichols und Slic Unit: Sa, 3. 12., 19.30 Uhr, Hamburg, Uebel & Gefährlich

Wir haben natürlich ein Awareness-Team da. Aber dadurch, dass wir immer drauf geachtet haben, wen wir einladen, war es in der Vergangenheit immer so, dass wir für alle Personen einen Safe Space schaffen konnten. Es gab immer einen Konsens, dass man sich mit Respekt begegnet. Es ist echt schön, dass man so ein Publikum hat.

Apropos Publikum: Sie schreiben ausdrücklich, dass alle Geschlechter willkommen sind. Ist das nötig?

Wir wollen gerade, dass sich unabhängig vom Geschlecht alle eingeladen fühlen. Wir haben das insbesondere aufgelistet, um zu zeigen, dass es nicht nur eine Veranstaltung für FLINTAs ist – sondern eine Veranstaltung für alle. Alle sind eingeladen mitzufeiern. Aber natürlich müssen sich alle respektieren.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen