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Archiv-Artikel

das wichtigste Mozart-Oper abgesetzt

Aus Angst vor Übergriffen von Islamisten nimmt Deutsche Oper „Idomeneo“ aus dem Spielplan

BERLIN dpa ■ Die Deutsche Oper Berlin hat aus Sorge über mögliche islamistische Anfeindungen die Mozart-Oper „Idomeneo“ vom Spielplan abgesetzt. Grund seien bei den Berliner Sicherheitsbehörden eingegangene Hinweise, dass Szenen der Inszenierung derzeit ein unkalkulierbares Sicherheitsrisiko für das Haus darstellten, teilte das Opernhaus am Montag in Berlin mit. Die Inszenierung von Hans Neuenfels setzt sich mit den Weltreligionen, unter anderem auch mit dem Islam, auseinander. Ein Polizeisprecher sagte auf Anfrage, eine konkrete Gefährdung für das Opernhaus sei zur Zeit nicht bekannt. In der Neuenfels-Inszenierung, die bereits bereits während der Premiere im Dezember 2003 auf heftige Publikumsproteste gestoßen war, präsentiert König Idomeneo die abgeschlagenen Köpfe von Poseidon, Jesus, Buddha und Mohammed und stellt sie auf vier Stühle. Die Szene hatte damals zu Tumulten im Opernhaus geführt. In den damaligen Besprechungen der Aufführung in Presse, Funk und Fernsehen war die Szene als radikale Abrechnung mit Religion und Religionskriegen verstanden worden. Neuenfels gilt Regisseur, der gern das Publikum provoziert. Um eine Gefährdung des Publikums und der Mitarbeiter auszuschließen, habe sich Intendantin Kirsten Harms entschlossen, von der Wiederaufnahme des „Idomeneo“ am 5., 8., 15. und 18. November abzusehen, hieß es in der Mitteilung des Opernhauses. Bei der 1781 uraufgeführten Oper geht es um den Widerstand der Menschen gegen Opfergaben an die Götter. Im Februar hatten Mohammed-Karikaturen in dänischen Zeitungen heftige Proteste in islamischen Ländern ausgelöst.