das wichtigste: Doppelanschläge im Irak
In Bagdad und Chales werden insgesamt mehr als 80 Menschen bei zeitgleichen Explosionen getötet
BAGDAD afp/dpa ■ Einen Tag nach der Ankunft von 3.200 zusätzlichen US-Soldaten haben zwei Doppelanschläge den Irak erschüttert. Bei der fast zeitgleichen Explosion von zwei Autobomben starben gestern in Bagdad mindestens 74 Menschen. Bei einem weiteren Doppelanschlag in Chales nördlich von Bagdad wurden gestern 12 Menschen getötet und 29 verletzt. Nach Behördenangaben wurden zeitgleich eine Bombe gezündet und eine Mörsergranate abgefeuert.
Auf dem Markt im Bagdader Innenstadtviertel Bab al-Schargi zündeten zwei Selbstmordattentäter kurz hintereinander zwei Autobomben. Dabei ging auch ein Dutzend Autos in Flammen auf. Militärfahrzeu- ge blockierten nach dem Anschlag die umliegenden Straßen, in denen sich verzweifelte Menschen drängten, die wissen wollten, ob ihre Angehörigen unter den Opfern sind. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, bis zu 160 Zivilisten seien bei den Anschlägen verwundet worden. Da viele von ihnen lebensgefährlich verletzt wurden, müsse mit weiteren Todesfällen gerechnet werden. Die Attentäter hatten je rund 85 Kilo Sprengstoff zur Explosion gebracht.
Indes wollen sich der Iran und Syrien für eine Regionalkonferenz im Irak einsetzen. Beide Länder wollten der irakischen Regierung und den Nachbarstaaten vorschlagen, eine Konferenz auf der Ebene der Außenminister in Bagdad abzuhalten, sagte Irans Außenminister Manuschehr Mottaki gestern nach einem Treffen mit seinem syrischen Amtskollegen Walid Muallem in Teheran. Die USA haben Iran und Syrien immer vorgeworfen, nichts zur Befriedung des Konflikts im Irak beizutragen.
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