das wetter:
Schicksale
Abromek Alschauski war litauischer Meister im Erektionsstören, einer noch jungen Sportart im Baltikum. Der gelernte Erlenerkenner war auf krummen Umwegen zu seinem neuen Steckenpferd gekommen. Eigentlich war er zunächst Hiobsbotschafter, doch das Stören lag ihm im Blut, und wenn sich irgendwo ein gesteigerter Erregungszustand anbahnte, war Alschauski nicht weit. Sein Rekord im Stören lag bei 110 Meter. Selbst aus dieser schier unglaublichen Entfernung ließ seine grässlich klirrende Stimme jede Anschwellung sofort abklingen und das Blut in den Adern gefrieren. Am liebsten aber wäre Abromek Alschauski zu einem der berühmten Gedankenverschmelzer geworden, doch dafür fehlte ihm die notwendige Energie. Und so fügte er sich in sein verstörendes Schicksal. Frei nach der litauischen Redensart: Holz, bleib bei deiner Erle.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
