piwik no script img

das wetterBislang unauffällig

Eine eitrige Gnosis in der Leistengegend hatte offenbar Schöpels religiösen Nerv getroffen, jedenfalls begann der spirituell bislang gänzlich unauffällige Handwerksmeister im Schlaf zu predigen. Ein offenes Schisma am Ischias ließ ihn kurze Zeit später Blut weinen, und zum Schluss musste er mit einer fiebrigen Eschatologie das Bett hüten. Am dritten Tag konnte Schöpel zwar wieder auferstehen, fühlte er sich aber immer noch nicht so richtig heiland. Trotzdem bestand Schöpel darauf, eigenhändig den Balken aus dem Auge seines Bruders zu reißen. „Den Balkon vom Hause“, verbesserte der Bruder, doch mit dem theologischen Heißsporn war nicht zu disputieren. Seufzend reichte der jüngere seinem älteren Bruder die wuchtige Zwölfer-Pinzette, damit der sein Gleichnis ins Werk setzen konnte. Den Balkon riss der Halbblinde dann selber ab.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen