das wetter:
Aufs Schelf
Samstags traf sich immer der Stammtisch der „Adipösen Kontorsionisten“ Punkt acht in der Guppy-Bar hinter der Fischfabrik, doch wurde die Tischgesellschaft von den Stammgästen argwöhnisch beäugt. Denn erstens waren die unheimlichen Gesellen eher formlos als dick und zweitens machten sie keinerlei Anstalten, sich zu verrenken. Sie saßen einfach nur da, steckten eine Zigarette nach der anderen an und schütteten sich achtarmig Bier in den Schnabel. Brackwasser-Jimmy behauptete sogar, dass unter ihren Regenmänteln gar keine Körper steckten. Sie bestünden nur aus riesigen, weichen Köpfen und Armen, lallte er, aber niemand glaubte ihm. Doch als eines Abends die Sparkästchen der Guppy-Bar ausgeräubert wurden, triumphierte Jimmy. Einer der Kontorsionisten hatte einen Tentakelabdruck hinterlassen. Die Spur führte direkt aufs Schelf.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen