das wetter:
Der König (26)
Mamaaaa war da! Die stets beleidigte Mutti seiner Mutti, nein, seiner Frau Königin am Miederorden von und zu Hosenstall, stand breitbeinig im Entrée der Muschinger’schen Strandresidenz. An seinem hundertdreiundzwanzigsten Tag als König konnte sich der alte Pralinendegen ein Schmunzeln ob des Anblicks der Königinmutter nicht verkneifen. Das Lorgnon der Alten hatte sich in ihrem ondulierten Kopfputz verfangen, sie starrte ihn darob so unverhohlen wie unverschämt an, er hatte auch nix anderes erwartet. Das erste Mal in seinem royalen Leben, und ein anderes Eau de vie war ihm nicht in die Wiege gelegt worden, nun das erste Mal in diesem seinem Zinnoberkäfig fällte der Muschinger eine Entscheidung aus freien Stücken. Sein dezisives Moment war gekommen, an der Schwelle zu seinem hundertvierundzwanzigsten Tag als König …
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