piwik no script img

das wetter

Pasing

Es roch nach Pommes und Cord-Hausschuhen. Vater ließ einen springen. Die Einkaufstasche vergaßen wir letztlich, aber das merkten wir erst, als Mutter zu Hause einen spitzen Schrei ausstieß. Pommes Schranke sagte man in dieser Region nicht, es hieß hier Pommes rotweiß oder Pommes mit Catchup. Die Hausschuhe hatte Vater gleich angezogen, nachdem er sie beim PeKaCe für 14,95 Mark erworben hatte. Sie waren beige und Vater liebte sie. Wir auch, aber noch mehr als die Farbe liebten wir ihren Stoff. Cord. Die Hausschuhlaschen bestanden aus je 24 Rippen, fielen also noch unter den Begriff Trenkercord, nach Luis Trenker. Während ich Pommes Catchup verspies, gedachte ich periphär Heinrich Heines. „Da Du, theurer Leser, vielleicht nicht weißt, was ‚Velveteen‘ ist, so erlaube ich mir, Dir zu erklären, daß dieses ein englisches Wort ist, welches sammtartig bedeutet …“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen