das wetter:
Der Überfall
Ein glückliches Leben führte der Räuber Hodenplopp nicht. Die einen verwechselten ihn mit seinem berühmten Namensvetter, die anderen überschütteten ihn kübelweise mit Hohn und Spott. Denn bei Überfällen kam es mitunter vor, dass der Räuber Hodenplopp seinen Meuchelpuffer verkehrt herum hielt, wie überhaupt alles an ihm anders wirkte, als es sich für einen finsteren Schurken geziemte. Oft weinte der Räuber Hodenplopp bitterlich in sein Schnupftuch hinein. Bis er eines Abends eine wrackige Kutsche überfiel, die von vier heruntergekommenen Einhörnern gezogen wurde: „Hände hoch! Geld oder Leben“, rief der Räuber Hodenplopp. Aus dem Fenster beugte sich eine botte flämische Schönheit, die sich als Prinzessin Billigfee vorstellte und den Räuber Hodenplopp anlächelte, bis seine Gesichtsröte die Nacht erhellte. Da hatten sich zwei gefunden.
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