piwik no script img

das wetterGeologie

Als Vater vierundzwanzig Steine gesammelt hatte, verlor er jäh die Lust und warf den ganzen Haufen mit Schwung in den See. Ich, kaum sechs Jahre alt, lachte quittierend. Vater stimmte erleichtert ein. Dann bückte er sich nach einer Kastanie. Denke ich heute an diese Szene, und ich denke oft daran, unwillkürlich meist, finde ich sie gar nicht mehr komisch. Vielmehr stelle ich fest, dass nun auf einmal Gefühle, Empfindungen mit ihr verbunden sind. Die müssen sich im Lauf der Zeit im Verborgenen entwickelt haben, wahrscheinlich sogar von der Erinnerung losgelöst, und sich dann, als sie stark und ungestüm genug geworden waren, auf das unschuldige Bild gestürzt und sich in es verbissen und es nicht mehr losgelassen haben. Sei’s drum. Mir geht es gut so weit, und zu Steinen und Seen habe ich ein ausgeglichenes Verhältnis. Das genügt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen