das wetter:
Im Reinen
Der Haardoktor erzählte viel, wenn der Tag lang war. Über Cousinensöhne, Vakuumverpackungen, Spielerfrauen, Rosenkriege, Handelfmeter, Einstiegsraten, Zugausfälle, Meckerkollegen, Fahrradrahmen, Hundefilter, Trennnähte, Gabelhappen, Verbrecherkinder, Ferienenden … Abends las er ein gutes Buch von Dan Brown, kostete einen edlen Tropfen Asti Spumante und legte ein Stück aus der späten Phase von Britney Spears auf. Dann kam der Haardoktor zur Ruhe. Manchmal jedoch wehte ihn ein Hauch von Melancholie an. Seinen großen Wunsch, Doktor zu werden, hatte er sich nicht erfüllt. Aber jetzt war er eben der Haardoktor und letztlich mit sich im Reinen. Nach ein paar Zeilen „Illuminati“, einem Schluck Prosecco und einigen Takten von „Make me“ verflog all sein Trübsinn, und der Haardoktor freute sich schon auf den nächsten Tag voller Abenteuer.
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