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das wetter: tränen im off (2)

Auf der Bühne spielten sie „Schön ist die Welt“, eine grässliche Operette. Intendant Müller hatte sie selbst inszeniert. Das Publikum stöhnte unter Höllenqualen. Die Schauspieler, die nicht singen konnten, stanken zum Himmel, und die Regie war entsetzlich. Doch die Leute konnten nicht fliehen. Auf Müllers letzten Befehl hatten die Untergebenen die Saaltüren abschließen müssen. Der Baron hatte seine letzte Arie beendet und musste durch die Garderobentür abgehen – ein grauenhafter Regie-Einfall, das Publikum wand sich unter Schmerzen. Im Halbdunkeln, während seine Kollegen die unschuldigen Menschen in den Theatersitzen weiter folterten, wurde dem Baron schlecht . . .

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