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das wetter: schreibaby

Schreibaby krähte sich die Seele aus dem Hals, doch die Zuhörer empfanden es offensichtlich als hohe Kunst. Immer schon hatte Schreibaby sich darüber gewundert, wieso die Menschenmassen sein Krakeelen verehrten und ihn als Jahrhundert-Tenor priesen. In der ganzen Welt war er berühmt, und seine Fans gaben Unsummen aus, um Eintrittskarten zu seinen „Konzerten“ zu erwerben. So wie auch heute. Die Mailänder Scala war ausgebucht, schon vor seinem Auftritt waren Schreibaby körbeweise Blumen in die Garderobe geliefert worden. Er hasste Blumen, so wie er sein eigenes Geschrei hasste, doch es machte ihn halt steinreich, und steinreich zu sein, gefiel ihm. Seine Karriere hatte schon im Säuglingsalter begonnen und würde niemals enden. Er konnte alle Opern- und Operettenarien auswendig hoch und runter kreischen, und die Frauen lagen ihm zu Füßen. Er könnte an jedem Finger zehn haben, wenn er nur wollte. „Eigentlich nicht das schlechteste Leben“, schoss es ihm plötzlich wie ein Blitz durch den Kopf.

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