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das wetter: menzels ameise

Die Hände in die Hüften gestemmt, stand Gregor Menzel breitbeinig über der Ameisenstraße und beobachtete die emsigen Träger, die sein Frühstück, in kleine Portionen zerlegt, abtransportierten. „Ja, was soll jetzt das?“, wunderte sich Menzel, als ein Insekt von der Straße abbog, vor seinem rechten Pantoffel stoppte, zu ihm hinaufsah und jetzt ebenfalls zwei Fühler in die Hüften stemmte. „Waaaas?“, schrie Menzel, um der Ameise verständlich zu machen, das er ihre zarte Stimme nicht vernehmen könne. Ahnungsvoll hob Menzel den Fuß, und schon wischte die Kleine unter der Sohle hindurch. „O nein, nicht den Kühlschrank“, murrte Menzel und ließ eilig den Fuß zu Boden sausen. Zu spät.

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