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Archiv-Artikel

das wetter: der drache

Mit finsterer Miene stülpte Prinz Warnfried den eisernen Handschuh über, dann schloss er das Visier und senkte die Lanze. Sein schwarzer Rappe Ilsedor scharrte mit den Hufen, aus den Nüstern blies er Dampfwolken in den Morgenhimmel. Wie herzallerliebst Prinzessin Arina mit ihrem weißen Spitzhut aussieht, dachte Warnfried und hob die Hand zum Gruße. Dann blickte er hinüber zu Orgrimm. Der alte Drache kauerte vor der Höhle und – Warnfried traute seinen Augen nicht – feilte seine Nägel. Der Prinz klappte das Visier nach oben: „So geht’s aber nicht!“, rief er Orgrimm empört an. Der Drache winkte nur lässig ab. Brachte er doch die Erfahrung von sechsundsiebzig Kämpfen mit, davon allein sieben gegen „Warni“, wie Orgrimm den wackeren Rittersmann nun wieder nannte. Wütend gab Warnfried Ilsedor die Sporen, der aber ob des bösen Doppelstichs hochstieg und den Prinzen hinterrücks abwarf. Prinzessin Arina schlug die zarten Hände vors Gesicht. „Sieben“, grinste Orgrimm und verschwand in seiner Höhle.